Schwangerschaft bei Amazonasrochen

Wenn die (manchmal nervenaufreibend langen) Paarungsrituale nachlassen, das Weibchen den Zudringlichkeiten des Männchens deutlich ausweicht und / oder frische Bisswunden aufweist, kann man ziemlich sicher von einer erfolgreichen Befruchtung ausgehen.

Mit etwas Glück oder weil man aus Erfahrung den Zeitpunkt erahnte, wird man manchmal sogar Augenzeuge.

Die Freude ist natürlich erst einmal groß! ...Aber bald auch die Menge der Fragen:

Wieviele Babys werden es? Geht es ihnen gut? Wie entwickeln sie sich?

und - falls man den Zeitpunkt der Befruchtung nicht kennt - wann werden sie geboren?

 

Ist die Schwangerschaft schon fortgeschritten, lassen sich die Bewegungen der Babys im Körper der Mutter deutlich erkennen (Film 1 und 3). Das Verhalten des Weibchens kann Hinweise geben, ob alles "normal" verläuft. Gewissheit gibt es aber nicht.

Da ich diese Unwägbarkeiten nicht hinnehmen will, verwende ich ein Ultraschall-Gerät zur Untersuchung der schwangeren Weibchen (Film 2).

Die Prozedur ist unkompliziert und beeinträchtigt die Tiere nicht. Alle Weibchen verhalten sich ausnahmslos vollkommen ruhig.

Zur Untersuchung werden die Rochen mittels eines weichen grobmaschigen Gummi-Keschers langsam bis unmittelbar an die Oberfläche des Beckens gehoben bzw. in eine perforierte Box befördert, die dann nach oben gebracht wird.

Der Ultraschall-Scan liefert gestochen scharfe Bilder (siehe auch Untermenü Sonografie).

Es lassen sich nicht nur die Anzahl, Größe und Lage der Föten feststellen. Sie lassen sich auch genau vermessen. Aufgrund der Wachstumszunahme (und der Erfahrung) wird eine recht sichere Prognose des Geburtstermins möglich.

Gegen Ende der Schwangerschaft geht leider die Übersichtlichkeit durch die zunehmende Größe der Babys und die entsprechende Enge etwas zurück.